Sieg beim österreichischer Rad-Seniorencup 2008

Letztes Jahr im Spätherbst saßen mein Mann, Manfred und ein guter Freund, Gerhard beisammen und sprachen über den Hrinkow-Cup. Sie beschlossen ihn gemeinsam zu fahren und damit mir nicht fad wird, könnte ich ihn ja auch fahren. Damals war noch von 5 Rennen die Rede. Nach einiger Überlegung beschloss ich halt die 5 Rennen zu fahren.

Nun im Frühjahr die Überraschung, es sind 7 Rennen. Naja nun hatte ich schon zugesagt.

Der erste Marathon war der Wienerwaldmarathon am 20.4.2008.

Es galt 72km und 924Hm zu bewältigen. Das Wetter war sonnig und windstill.

Wir Frischlinge machten den Anfängerfehler und stellten uns eine Viertelstunde vor Beginn in den Startbereich. War ziemlich weit hinten – ok, was gelernt.

Da dieser Marathon mein Erster war, ging es mir darum, die diversen Tipps umzusetzen und mit einer nicht zu schlechten Zeit ins Ziel zu kommen. Habe bei diesem Rennen auch gleich meine Schwächen deutlich vor Augen (bzw. Muskeln) geführt bekommen. Bergauf bin ich nicht die Schnellste und Kurven sind überhaupt furchtbar.

  • Zeit: 2:31 Std.
  • Platz: 5 (Alterskategorie)
Mit diesem Ergebnis war ich zufrieden.

Am 27.4.08 kam bereits der Neusiedlersee-Radmarathon auf uns zu.

Hier waren lt. Ausschreibung 125km und 200Hm zu fahren. Durch eine Umleitung wurden es 130km. Das Wetter war wieder traumhaft sonnig und was hier ganz wichtig ist, windstill.

Der schwierigste Teil der Strecke ist gleich nach dem Start hinauf in die Weinberge. War froh, als ich oben war und meine Lungen sich wieder mit Sauerstoff füllen konnten. Danach waren wir sehr schnell in Ungarn ab dort bildete sich eine Gruppe die gemeinsam bis ins Ziel fuhr.

Dieser Radmarathon ist zwar von der Streckenbeschaffenheit einfach – fast nur eben – aber dadurch, dass die Gruppe relativ groß war, musste man immer aufpassen und durfte nie die Hände von der Bremse nehmen. Leider stürzten auch einige vor mir und später auch hinter mir. Ich konnte gerade noch ausweichen.

  • Zeit: 3:41 Std
  • Platz: 3 (Alterskategorie)


Nun hatten wir etwas Pause denn der nächste Radmarathon war der Mondseer-Radmarathon am 25.5.2008. Dieser wurde mit 80km und 300Hm ausgeschrieben.

Das Wetter wieder traumhaft schön.

Uns kam vor, dass sich hier die Organisation (Naturfreunde) besonders bemüht hat.

Da diese Strecke auch eher flach war, bildete sich nach dem ersten größeren Hügel wieder eine relativ große Gruppe. Leider stürzten auch hier wieder einige vor mir. Ich konnte mit Müh und Not noch zwei Trinkflaschen auf der Fahrbahn ausweichen und den Anschluss an meine Gruppe wieder herstellen. Sehr schöne Gegend und Strecke, ein kurzer Teil war leider Schotter (Baustelle), aber da muss man durch.

  • Zeit: 2:04 Std
  • Platz: 3 (Alterskategorie)

Der gefürchtete Eggenburg Radmarathon am 7.6.2008 war der Nächste.

Hier fuhren wir 106km und 1200Hm. Wenn man weiß, dass Eggenburg im Waldviertel liegt, kann man sich schon denken, dass es hügelig ist.

Trotz Schlechtwetteransage, sonnig bis bedeckt aber trocken und windstill.

Bin zwar im Starterfeld ganz vorne gestanden, wurde aber nach dem Start nach hinten durchgereicht. Einige Fahrer wollten bereits bei den ersten Metern Platz gutmachen und fuhren rücksichtslos. Ich dachte schon, heute komme ich als Letzte ins Ziel. Nach einiger Zeit holte ich mit meiner Gruppe sogar Silvia Mayrhofer ein und wir fuhren ein Stück gemeinsam.

Dann kam meine Schlüsselstelle – die 10% Steigung. Da ich die Strecke nicht kannte, habe ich mich mit der Länge des Berges verschätzt und außerdem kam noch dazu, dass meine Kette rausfiel.

Das war ein Zeichen, ich stieg ab, holte erstmal Luft und gab die Kette wieder aufs Kettenblatt. Ab nun ging es relativ gemütlich ins Ziel, da die nächste Gruppe ein gemäßigtes Tempo drauf hatte.

  • Zeit: 3:41 Std
  • Platz: 2 (Alterskategorie)


Der 5. Radmarathon am 29.6.2008 war in Kärnten, der Kärntner 5-Seen-Marathon. Hier waren 100km und 400Hm zu fahren. Das Wetter wieder traumhaft.

Da wir etwas spät zum Start kamen, standen wir weiter hinten. Da beschloss Manfred mit mir zu fahren, da er aufgrund der Startaufstellung keinen Platz vorne mehr erreichen wird. Das war für mich die Premiere, ein eigener Windschattenmacher. Nach dem etwas längeren Anstieg zog mich Manfred zum vorigen Feld, wo ich bis zum Ziel blieb.

  • Zeit: 2:47 Std
  • Platz: 2 (Alterskategorie)

Im Juli war Radmarathon-Pause. Zu diesem Zeitpunkt erfuhren wir, dass der letzte Radmarathon vom Hrinkow-Cup in der Wachau gestrichen wurde.

Das bedeutete für mich, der Zwettler-Radmarathon war der Letzte.

Manfred schaute gleich in die Hrinkow-Cup-Wertung und stellte fest, dass ich noch eine kleine Chance auf den Sieg im Cup hätte, wenn ich einen Platz vor Silvia Mayrhofer ins Ziel komme.

Leichter gesagt als getan. Silvia ist aus der Gegend von Zwettl, kennt sicher die Strecke in und auswendig und ist zugegebenermaßen ein bissl besser als ich. Sowohl am Berg als auch in den Kurven.

Nach dem Motto, aufgeben tut man nur einen Brief, fuhren wir zweimal zwei Tage nach Zwettl um die Strecke abzufahren und die Kurventechnik zu trainieren. Ich bekam auch eine andere Übersetzung, nämlich 11/23, damit ich im Windschatten besser Manfred nachkomme und runter schneller bin.

Am 10.8.2008 war es soweit und der Zwettler Raiffeisen Radmarathon war zu bewältigen. Es waren 99km und 1500Hm. Bei dieser Strecke gibt es kaum Ebenen, es geht immer rauf und runter (bisweilen kommt es einem vor, dass es immer nur rauf geht). Das Wetter wieder wie bestellt. Am Vortag war es noch stürmisch und regnerisch, am Wettkampftag strahlte die Sonne bei windstille.

Manfred und ich standen ganz vorne im Starterfeld, da wir von Anfang an nichts falsch machen wollten. Ich fühlte mich Elend. In meinem Inneren zitterte alles. Dann ging es los. Ich fuhr die ersten paar Kilometer für meine Verhältnisse zu schnell und wurde schließlich von Silvia eingeholt. Ab diesem Zeitpunkt meinte Manfred, der mit mir fuhr, dass ich etwas langsamer fahren soll, sonst breche ich später zusammen und es geht gar nichts mehr. Nach einigem Murren, man lässt nicht gerne die Konkurrentin fahren, machte ich was er wollte und so fuhren wir weiter bergauf und bergab einmal 10% dann wieder 12% und schließlich meine gefürchtete Stelle der Ort Hausbach hinauf. Ab hier wusste ich, dass das Schwierigste hinter mir liegt und war auch bereits wieder den Umständen entsprechend erholt.

Bei ca. Km 65 sahen wir drei rote Radfahrer vor uns. Nun war der Funken Hoffnung da, dass es sich um Silvia und ihre Begleiter handelt. Tatsächlich, beim Näher kommen stellte sich heraus, sie sind es.

Jetzt galt es, nicht wieder Übermütig zu werden und mit den Kräften richtig haushalten. Ein paar Kilometer fuhren unsere Gruppe mit der Silvia-Gruppe gemeinsam.

Ab Limbach bei der Abzweigung ging es gleich hinauf, hier starteten wir unseren Ausreißversuch, etwas später trank ich noch ein Gel und dann ging die Post ab.

Manfred stemmte sich gegen den Wind (weiss nicht woher der kam) und fuhr was seine Lungen und Muskeln hergaben, ich hinterher. Bisweilen hatte ich Angst um Manfred, da ich merkte, dass er sich total verausgabt, das habe ich noch nie bei ihm gesehen. Fürchtete schon, er bricht mir zusammen und ich muss alleine ins Ziel fahren.

Wir schafften es vor Silvia ins Ziel und waren total erschöpft.

Silvia kam eine Minute später an und gratulierte mir zu meinem Sieg.

  • Zeit: 3:19 Std
  • Platz: 1 (Alterskategorie)

Hrinkow-Cup-Platz: 1

Sieg des Hrinkow Cups